Das Gerede von der Mafia in der Filmbeschreibung und die Schlagworte Geld, Blut und Gewalt sind irreführend. Was die chinesischen Bosse da treiben, hat wenig mafiöses an sich. Ich würde eher von Schlepperei und einem ausbeuterischen Arbeitsverhältnis sprechen. Von der Chinesenmafia sprechen eher die einheimischen Italiener, grösstenteils aus Xenophobie und Misstrauen. Lis Sohn ist auch nicht in den Fängen der Mafia, sondern bei seinem Grossvater.
Der Film beginnt jedenfalls als sympathische Geschichte, aus dem Leben gegriffen. Es entwickeln sich zarte Gefühle zwischen der Chinesin und dem Jugo, der aufkeimende Beginn einer Liebe. Die Komplikationen, die sich dann aufgrund von Missverständnissen seitens der Italiener und chinesischer Geschäftsinteressen ergeben, sind schmerzhaft, sorgen aber für Spannung. Und wie die Geschichte ausgeht, sei natürlich nicht verraten.
Vom eigentlichen Venedig sieht man übrigens nur sehr wenig. Aber auch Chioggia hat einen gewissen Charme. [zuletzt editiert: 05.01.2021] » alle Bewertungen dieses Kunden anzeigen